Samstag, 11. Juli 2020
Ich telefoniere mit einem Freund, Ilias, und ich schwärme ihm vor, wie das sein wird in Luxemburg. „Burg de Luxe“, sagt er und ich muss lachen und ich frage mich, wo mein Humor ist, wenn ich darüber lachen muss. Er sagt, dass er ein bisschen traurig ist, aber dass das auch eine schöne Sache ist, wenn er traurig ist, weil das heißt, dass er mich in den letzten Jahren liebgewonnen hat.

Noch bin ich nicht traurig, noch bin ich voller Vorfreude. Ich teile meine Freuden und Sorgen: Ich freue mich auf das international gemischte Umfeld, auf die Auslandsmöglichkeiten für die man fett Kohle von der Universität bekommt, auf Vorlesungen auf Deutsch, Französisch und Englisch, in denen es um Psychologie geht (viel Bio – darauf freue ich mich, aber auch viel Mathe, davor fürchte ich mich noch) und das enge und individuelle Betreuungsverhältnis zwischen Dozenten und Studenten. Mein Leben fühlt sich an wie ein Abenteuer, ich schwanke stark zwischen Japan, Kanada und Frankreich als Möglichkeit für mein Auslandssemester. Wenn ich ein neues gebrauchtes Kleidungsstück kaufe, stelle ich mir vor, wie ich damit aussehe, wenn ich über den Campus laufe oder in einer Vorlesung sitze.

Ilias fragt mich, ob ich ein Google Doc machen kann, in dem ich ein bisschen schreibe, wie das so ist in Luxemburg, und ich Bilder hinzufügen kann und den Link verschicke. Das hier ist also mein Blog, in dem ich ein bisschen erzählen werde, wie das so ist in Burg de Luxe und welche Chicks und hotte Dozenten ich mir klären werde, man weiß ja nie.